Der Herbst bringt kurze Tage, Regen und Frost. Offenstallhaltung bedeutet Freiheit für die Pferde, aber Sicherheit darf nicht vernachlässigt werden. Stürze, Verletzungen oder vereiste Wasserstellen können schnell zu ernsten Problemen führen.
Mit einfachen Maßnahmen lassen sich Gefahren minimieren, Unterstände winterfest gestalten und Bewegungsabläufe für Pferde sicher machen. Vorsorge schützt Tiere, spart Tierarztkosten und reduziert Stress im Stall.
Der Herbst ist oft die Zeit für Veränderungen im Offenstall: Neue Pferde werden aufgenommen, Weiden wechseln die Nutzung oder Stallgruppen werden angepasst. Gerade in Offenställen ist Herdenharmonie entscheidend, denn soziale Spannungen führen zu Stress, Verletzungen und gesundheitlichen Problemen.
Eine gelungene Eingliederung erfordert Planung, Geduld und Beobachtung. Ein schrittweises Vorgehen minimiert Aggressionen und sorgt dafür, dass neue Pferde sicher in die Herde integriert werden und die Rangordnung stabil bleibt.
Im Herbst verkürzen sich die Tage, das Wetter wird unbeständiger, und viele Pferde neigen dazu, sich weniger zu bewegen. Dabei ist gerade jetzt regelmäßige Bewegung entscheidend: Sie stärkt Kreislauf, Muskulatur und Stoffwechsel, fördert die Verdauung und unterstützt den Fellwechsel.
Offenstallhaltung bietet den Vorteil von ständiger Bewegungsmöglichkeit, aber viele Pferde nutzen diese nicht ausreichend. Deshalb ist es Aufgabe der Halter:innen, Anreize zu schaffen und Bewegungsfreude zu fördern. Durch abwechslungsreiche Wege, Beschäftigungsspiele und Futteranreize können Pferde auch bei Regen, Matsch oder kühleren Temperaturen aktiv bleiben.
Der Herbst ist die perfekte Zeit für präventive Gesundheitsmaßnahmen. Impfungen, Zahnkontrolle, Hufpflege und ein allgemeiner Gesundheitscheck schützen die Pferde, unterstützen den Fellwechsel und bereiten sie optimal auf Winter und kaltes Wetter vor.
Vorausschauende Maßnahmen sparen später Arbeit, Stress und Tierarztkosten. Wer jetzt aktiv wird, sorgt dafür, dass Pferde fit, leistungsfähig und gesund bleiben.
Matsch, Regen und feuchte Böden im Herbst erhöhen das Risiko für Haut- und Hufprobleme wie Mauke, Strahlfäule oder Pilzbefall. Gleichzeitig ist der Herbst eine gute Gelegenheit für strategische Entwurmung, um das Immunsystem zu schonen.
Viele Pferdehalter unterschätzen diese Risiken. Mit gezielten Maßnahmen lassen sich Probleme vorbeugen, bevor sie ernsthafte Folgen für Gesundheit und Wohlbefinden haben.
Der Herbst ist die Zeit des Fellwechsels. Pferde entwickeln ein dichtes Winterfell, das sie vor Kälte und Nässe schützt. Gleichzeitig steigt der Energie- und Nährstoffbedarf, da der Organismus viel Leistung für Haarwachstum und Thermoregulation erbringt. Offenstallpferde haben den Vorteil von Bewegung und frischer Luft, benötigen aber dennoch gezielte Unterstützung bei Pflege, Fütterung und Gesundheitskontrolle.
Wer den Fellwechsel bewusst begleitet, reduziert Stress, fördert Gesundheit und sorgt für ein glänzendes Winterfell. In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Pferde optimal durch diese Phase bringst – von der richtigen Bürstenroutine über die Fütterung bis zur Bewegung.
Der Herbst bringt den Fellwechsel und steigert den Energiebedarf von Pferden. Viele Pferde wirken jetzt müde, verlieren Glanz oder haben stumpfes Fell. Die Ursache liegt oft im Mineralienhaushalt. Mit gezielter Unterstützung durch Mineralstoffe, Vitamine und natürliche Ergänzungen können Pferde gesund durch Herbst und Winter kommen.
Wichtige Mineralstoffe
Zink: Für Fell, Haut und starkes Immunsystem
Kupfer & Selen: Unterstützung für Haarpigmentierung und Zellschutz
Omega-3-Fettsäuren (Leinsamen, Fischöl): Entzündungshemmend, gut für Haut & Fell
Natürliche Mineralienquellen
Neben klassischen Mineralfuttern können natürliche Ergänzungen helfen:
Im Herbst, wenn Weideflächen knapp werden, rückt die Heufütterung in den Mittelpunkt. Viele Pferdehalter schätzen den Bedarf falsch ein: Zu wenig Heu führt zu Stress, Rangkämpfen oder Verdauungsproblemen; zu viel kann Übergewicht und Stoffwechselprobleme verursachen.
Die richtige Menge hängt von Gewicht, Rasse, Aktivitätsniveau und Stoffwechsel ab. In diesem Beitrag erfährst du, wie du den individuellen Heubedarf deines Pferdes genau bestimmst und welche Faktoren du bei der Fütterung berücksichtigen solltest.
Faustregel und individuelle Anpassung
Ein Richtwert: 1,5–2 % des Körpergewichts pro Tag.
Beispiel: Ein 600-kg-Pferd benötigt 9–12 kg Heu täglich
Schwerfuttrige oder sportlich aktive Pferde: eher 2 %
Leichtfuttrige Rassen wie Islandpferde: 1,5 % ausreichend
Wenn der Herbst Einzug hält, verändert sich die Nährstoffzusammensetzung auf den Weiden drastisch. Das saftige Sommergras wird spärlicher und enthält weniger Zucker, Proteine und Energie. Viele Pferdehalter stehen nun vor der Herausforderung, ihre Tiere von frischem Weidegras auf Heu umzustellen.
Ein plötzlicher Futterwechsel kann jedoch Verdauungsprobleme, Koliken oder Durchfall verursachen. Pferde reagieren empfindlich, weil sich ihre Darmflora erst auf das neue Futter einstellen muss. Mit einem durchdachten Plan und etwas Geduld gelingt die Umstellung stressfrei, sodass die Pferde gesund, aktiv und zufrieden bleiben.
Schrittweise Umstellung
Die Umstellung sollte mindestens zwei Wochen vor dem endgültigen Weideende beginnen. Täglich wird ein kleiner Teil Heu zugefüttert, während der Weidegang reduziert wird. So hat das Verdauungssystem Zeit, sich an das strukturreichere, aber energieärmere Heu zu gewöhnen.
Eine gute Methode:
Heuportionen zunächst morgens und abends füttern
Beobachten, wie Pferde das Heu aufnehmen und ob der Kot fest bleibt
Anpassungen langsam durchführen, keine plötzlichen Sprünge in der Menge
Qualität des Heus
Die Qualität des Heus ist entscheidend für eine gesunde Futterumstellung. Achte auf:
Farbe und Geruch: Grünlich-gelb, frisch, aromatisch
Faserstruktur: Langfaserig, nicht bröselig oder grob
Schimmel und Staub: strikt vermeiden
Optional: Eine Heuanalyse gibt Aufschluss über Nährstoffgehalt, Zuckeranteil und Proteingehalt, besonders wichtig für zuckerempfindliche Pferde.
Bewegung, Wasser & Ruhe
Neben der Futterumstellung spielen Bewegung und Flüssigkeit eine zentrale Rolle. Bewegung regt die Darmtätigkeit an, reduziert Stress und fördert die Verdauung.
Frisches Wasser immer verfügbar
Regelmäßiger Auslauf oder kurze Trainingseinheiten
Stressfreie Gruppenfütterung, damit kein Pferd hungert oder gedrängt wird
Mineralstoffe & Verdauungsunterstützung
Die Umstellung auf Heu kann den Bedarf an Mineralstoffen erhöhen. Besonders wichtig sind:
Zink, Kupfer, Biotin für Haut, Fell und Immunsystem
Kräuter wie Fenchel, Anis oder Kümmel zur Unterstützung der Verdauung
Leinsamen oder Flohsamenschalen als sanfte Magenpflege
So gestaltest du einen sicheren, gesunden Rückzugsort für deine Pferde im Herbst
Der Unterstand ist das Herzstück jedes Offenstalls – der Ort, an dem Pferde Schutz suchen, ruhen und soziale Nähe erleben. Gerade im Herbst, wenn Wind, Regen und Temperaturschwankungen zunehmen, wird er zur zentralen Komponente des Wohlbefindens.
Doch viele Offenstall-Unterstände sind entweder zu offen (keinen echten Schutz bietend) oder zu geschlossen (mit Feuchtigkeits- und Schimmelproblemen). Die Herausforderung liegt darin, einen guten Mittelweg zu finden: Schutz vor Wind und Wetter – aber gleichzeitig ein gesundes Stallklima mit ausreichend Luftzirkulation.
Ein durchdacht gebauter Unterstand ist nicht nur wichtig für die Pferdegesundheit, sondern erleichtert auch die tägliche Pflege, verhindert Stress in der Herde und verlängert die Lebensdauer der gesamten Anlage.
Warum der richtige Unterstand im Herbst so wichtig ist
Im Offenstall sind Pferde rund um die Uhr den Witterungsbedingungen ausgesetzt. Sie sind zwar robust, aber Dauerfeuchtigkeit, Wind und Zugluft können schnell zu Problemen führen: verspannte Muskulatur, Atemwegsreizungen oder Hautkrankheiten wie Mauke oder Pilzbefall.
Im Herbst regnet es häufig, und der Offenstall verwandelt sich schnell in eine Schlammzone. Matsch kann die Hufe angreifen, das Fell verschmutzen und das Risiko von Infektionen erhöhen. Wer jetzt gezielt handelt, sorgt für trockene Böden, gesunde Hufe und zufriedene Pferde.
In diesem Beitrag lernst du praktische Strategien, wie du Matsch im Offenstall effektiv reduzierst, ohne große Umbauten vorzunehmen.
Der Herbst ist da – kühlere Temperaturen, Regen, Wind und kürzere Tage machen auch vor Offenstallpferden nicht Halt. Für viele Pferdehalter bedeutet das: jetzt handeln, bevor Probleme entstehen. Ein systematischer Herbstcheck sorgt dafür, dass Unterstand, Paddock, Wasserstellen und Futterplätze optimal vorbereitet sind und die Pferde gesund durch die Übergangszeit kommen.
Wer den Stall frühzeitig auf Herbst und Winter vorbereitet, spart Stress, Arbeit und beugt Erkrankungen vor. Dieser Beitrag gibt dir eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deinen Offenstall herbstfit machst.
Unterstand & Windschutz
Der Unterstand ist der zentrale Rückzugsort für Offenstallpferde. Gerade im Herbst, wenn Regen und Wind häufiger auftreten, ist ein stabiler und gut belüfteter Unterstand entscheidend. Pferde benötigen Schutz, aber auch frische Luft, damit sich keine Feuchtigkeit staut und Schimmel entsteht.
Idealer Aufbau: 3 Seiten geschlossen, 1 Seite offen
Ausrichtung: gegen die Hauptwindrichtung
Platzbedarf: ca. 3–4 m² pro Pferd
Materialien: Holz, Planen oder stabile Bleche
Prüfe Stabilität, Dach und Befestigungen regelmäßig
So stellst du sicher, dass Pferde auch bei schlechtem Wetter trocken und geschützt stehen können.
Die Entscheidung für eine geeignete Haltungsform ist ein zentraler Aspekt in der verantwortungsvollen Pferdehaltung. Dabei rücken Begriffe wie „Offenstall“ und „Aktivstall“ immer stärker in den Fokus. Beide Modelle verfolgen das Ziel, den Pferden ein möglichst artgerechtes Leben zu ermöglichen – und doch unterscheiden sie sich in Aufbau, Organisation und Anforderungen erheblich. In diesem Beitrag erhältst Du einen fundierten Überblick über beide Konzepte – neutral, sachlich und informativ.
1. Grundsätzlicher Unterschied der beiden Haltungsformen
Pferde sind Herdentiere mit einem hohen Bewegungsdrang. Sie verbringen in freier Wildbahn einen Großteil ihres Tages mit der Futtersuche, bewegen sich dabei stetig fort und stehen in engem sozialen Austausch mit ihrer Herde. Diese natürlichen Bedürfnisse sollen auch in der modernen Pferdehaltung berücksichtigt werden.
Haltungsformen wie der Offenstall oder der Aktivstall setzen genau hier an. Ziel ist es, den Pferden mehr Freiheit, Bewegung und Sozialkontakt zu ermöglichen – im Gegensatz zur klassischen Boxenhaltung. Doch was unterscheidet diese beiden Konzepte konkret? Welche Vorteile bringen sie mit sich, und wo liegen mögliche Herausforderungen?
Als Pferdebesitzer sollte man seine Liebsten nicht nur täglich im Auge, sondern auch im Ohr haben. Neben dem täglichen optischen Check auf Verletzungen, Schwellungen oder Störungen im Bewegungsablauf, sollte auch etwas gelauscht werden. Wie verhält sich die Atmung, habe ich da ein Husten gehört? Eine Pferdelunge ist ein großes, aber auch empfindliches Organ.
Hustet das Pferd, ist es erstmal ein gutes Zeichen, denn es zeigt, dass der natürliche Hustenreflex vorhanden ist. Dieser Schutzreflex soll dafür sorgen, Schleim oder andere Fremdkörper aus den Atemwegen zu entfernen.
Schleim bildet sich beispielsweise bei einer Reizung der Atemweg oder durch eine Infektion.
Grundsätzlich muss man zwischen einer akuten und einer chronischen Hustenerkrankung unterscheiden. Merkmale für eine akute Erkrankung neben Husten und Atemnot können sein:
Fieber
Vermehrter Nasenausfluss
Schwellungen der Lymphknoten
Appetitlosigkeit
leichte Apathie
In diesen Fällen ist es ratsam, einen Tierarzt hinzuzuziehen, und die Ursache für diese Symptome abzuklären. Meist folgt eine medikamentöse Behandlung. Oft kann man am Klang erkennen, ob ein akuter oder chronischer Husten vorliegt. Trockener Husten tritt bei durch Staub oder Schimmelpilzsporen oder Allergene gereizten Atemwegen auf. Auch eine virale Infektion kann die Ursache sein. Schleimiger Husten deutet eher auf eine bakterielle Infektion hin.
Mittelfristig problematischer ist ein chronischer Husten. Immer mehr Pferde leiden an equinem Asthma. Ein unbehandelter chronischer Husten kann schwere Folgeerkrankungen mit sich bringen, darunter die Entwicklung einer sogenannten chronisch obstruktiven Bronchitis (COPD: Chronisch Obstruktive Lungenerkrankung) und in deren Folge eines Lungenemphysems, auch als Dämpfigkeit bekannt.
Die chronisch obstruktive Bronchitis beeinträchtigt die natürliche Reinigungsfunktion der Lunge. Dies führt zu vermehrtem zähem Schleim, der die Bronchialschleimhaut reizt. In der Folge verengen und verstopfen die Atemwege. Die COPD verändert die Atemwege des Pferdes langfristig und ruft eine starke und beängstigende Atemnot hervor.
Im Verlauf kann sich die COPD zu einem Lungenemphysem entwickeln. Dabei dehnen sich die Lungenbläschen aus und reißen schließlich auf. Diese Schädigung ist irreversibel.
Der Februar 2021 zeigt es uns. Plötzlich und unerwartet versinkt Deutschland im Schnee wie schon seit Jahren nicht mehr. So ist auch mancher Pferdebesitzer durch die milden Winter der vergangenen Jahre nachlässig geworden, wenn es darum geht, beim Hufbeschlag auf Schneegrips zu setzen. Schneegrips verhindern ein Aufstollen der Hufe durch komprimierten Schnee, der sich zwischen den Eisen festsetzt.
Jetzt ist schnelle Abhilfe gefragt. Wie kann man Schneegrips schnell nachrüsten? Gerade Pferde im Offenstall sind es gewohnt, jederzeit zumindest das Paddock nutzen zu können. Hier kann auch nicht sichergestellt werden, dass es ständig von Schnee geräumt ist. Um Schneegrips selber zu basteln benötigt Ihr nicht viel:
Ein Stück fester Schaumstoff
Ein scharfes Cuttermesser
einen Stift
ein altes Hufeisen Eures Pferdes.
Wie Ihr Schneegrips einfach selber herstellen könnt, seht Ihr in dem folgenden Video, in dem wir eine Bastelanleitung für Euch zusammengestellt haben: