Paddock mit Ecoraster S50 wetterfest machen

Ecoraster S50 Zu einem Offenstall gehört auch eine wetterfestes Paddock, das sich auch bei längerem Regen nicht in eine Sumpflandschaft verwandelt. Eine einfache Drainage reicht in den meisten Fällen nicht, um einen stark frequentierten Auslauf über eine längere feuchte Periode oder anhaltendes Tauwetter trocken zu halten.

Eine Befestigung des Untergrunds mit Ecoraster-Platten hat sich bewährt und wird erfolgreich eingesetzt. Diese Gitterplatten werden in Segmenten  von 33cm x 33cm geliefert, die sich über ein praktisches Stecksystem schnell zu großen Flächen zusammenstecken lassen.

Ausgangslage: Matschige Paddockfläche vor dem Offenstall

Nachdem unser Offenstall ein knappes Jahr in Betrieb war, stellte sich heraus, dass das Paddock vor dem Stall den täglichen Belastungen und Witterungseinflüssen nicht gewachsen war. Als Unterbau diente eine drainagierte Schotterschicht, die von unten und oben durch ein Textilvlies geschützt wird. Darüber war eine einfache Sandschicht, die sich innerhalb eines Winters in ein stinkendes Matschloch verwandelt hat. So wurdediese Schicht wieder abgetragen, das Vlies auf dem Schotter erneuert und ein weitere Aufbau mit Paddockplatten realisiert.

Ecoraster S50

Produktwahl: Ecoraster S50

Die Wahl viel dabei auf die Paddockplatten Ecoraster S50. Die Wabenstruktur verhindert, dass der Untergrund durch die starke punktuelle Belastung durch die Hufe nicht verdichtet und mit dem Untergrund vermengt wird. In den Waben befindet sich später eine lockere, unverdichtete Sandschicht, durch die das Wasser gut ablaufen kann. Zusätzlich kann diese Schicht auch eine gewisse Wassermenge speichern, falls die darunterliegende Schicht das anfallende Wasser nicht schnell genug abtransportieren kann. Die Ausführung S50 (Höhe 50mm) war die damals stärkste und elastischste Ausführung.

  • Preis: ca. 16 €/m² (brutto)
  • Gewicht: 6,7 kg/m²
  • Belastbarkeit: bis zu 800 t/m²
  • Maße Einzelplatte: 330 x 330 x 50 mm
  • Wandstärke 2,5mm
  • Material: LD-PE, Recycling-Werkstoff, recyclebar

Ecoraster gibt es in verschiedenen Varianten. Die hier verwendete Variante S50 ist etwas elastischer als die Variane E50, die oft zur Befestigung von Parkplätzen etc. verwendet wird. Inzwischen gibt es auch spezielle Varianten für Reitplätze (TR40) oder speziell für Paddocks (TP40), und Hanglagen (A50) die es noch nicht gab, als unser Paddock vor einigen Jahren angelegt wurde.

So wird Ecoraster S50 verlegt

Bevor Ecoraster verlegt wird, sollte ein ebener Untergrund aus Schotter geschaffen werden. In diesem Schotter werden Drainagerohre verlegt. Durch die verbundene Gitterstruktur wird die Belastung später auf eine große Fläche verteilt, sodaß eine Beschädigung der Drainage vermieden wird. Dieser Unterbau wurde von der alten Konstruktion übernommen, bzw. teilweise erneuert.

Um die Schotterschicht vor dem Einsickern von Sand und Schmutz zu schützen, wird diese mit einem Flies abgedeckt. Auf dem Flies wird eine dünne Sandschicht verlegt um für die Ecoraster–Platten eine möglichst ebene Grundfläche herzustellen. Auf dieser Schicht werden die Ecoraster-Elemente verlegt. Die einzelnen Elemente lassen sich durch ein Zapfensystem einfach verbinden und mit einem Gummihammer einrasten.

Ecoraster S50

Anschließend erfolgt die lockere Verfüllung mit Sand. Sind die Waben locker verfüllt, kann die Tretschicht aufgetragen werden. Hier sollten ca. 5cm Sand aufgetragen werden. Diese Schicht sollte man mindestens einmal im Jahr abtragen und erneuern, da der Sand durch Pferdeäpfel, Urin und gegebenenfalls von der angrenzenden Weide eingetragenen Schmutz stark verunreinigt wird.

Ein so aufgebauter Paddockuntergrund ist erfahrungsgemäß auch nach starken Regenschauern schnell wieder abgetrocknet.

Ecoraster hat aber auch seinen Preis. Pro Quadratmeter muss man je nach Abnahmemenge mit etwa 12-14 Euro rechnen für die 3cm Variante und 16 Euro/qm für die 5cm Varianten. Neben Ecoraster gibt es auch noch andere Hersteller, die sehr ähnliche und auch preislich vergleichbare Produkte anbieten.

Alternativen zu Ecoraster

Ecoraster ist ein gutes Produkt, das allerdings einen vernünftigen Unterbau voraussetzt. Der Preis ist auf den ersten blick hoch, allerdings sind (brauchbare) Alternativen nicht günstiger. Für andere Anwendungsfälle eignen sich allerdings möglicherweise andere Produkte. Insgesamt sind in unserem Offenstallgelände drei verschieden Typen von Paddockplatten verlegt. Neben dem Paddock, das mit Ecorraster S50 ausgelegt ist, gibt es einen Weg mit  WKH-,  bzw, HGP-Paddockplatten und einen steilen Weideaufgang, der mit PP60 Paddockplatten von Securatek, aus deren Onlineshop Envirotek befestigt wurde.

Kleiner Hinweis am Rand. Dies ist kein vom Hersteller bezahlter Text. Die Paddockplatten wurden selber gekauft und sind nicht vom Hersteller gesponsert worden. Das Produkt haben wir nach eigener Recherche ausgewählt und auf eigene Kosten angeschafft und verbaut.

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11 thoughts on “Paddock mit Ecoraster S50 wetterfest machen

  • 8. Dezember 2011 at 13:55
    Permalink

    Wie sind Eure Erfahrungen mit der Haltbarkeit? Können diese Plastikraster die Belastung auch nach 3-4 Jahren noch aushalten, oder gibt es Abnutzungserscheinungen?

    Reply
    • 20. November 2016 at 17:29
      Permalink

      Die Gitter sind nun seit über 5 Jahren im Einsatz. Abnutzungserscheinungen gibt es nicht. Allerdings haben wir den Sand als Tretschicht durch Ringloch-Gummimatten ersetzt, was bestens funktioniert.

      Reply
      • 9. April 2019 at 12:56
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        Hi,
        Kannst du mir bitte kurz sagen, ihr habt anstatt Sand ringlochmatten später verwendet. Was ist das Problem mit dem Sand in eurer ursprünglichen Variante gewesen?
        Liebe Grüße Melanie

        Reply
        • 9. April 2019 at 13:20
          Permalink

          Hallo Melanie,

          Problem war, dass die Pferde den (neuen) Sand vor dem Stall gerne vollgepinkelt haben. So entstand ein unschöner Güllegeruch. Der Sand musste daher häufig getauscht werden. Mit den Ringlochmatten gehen die Pferde weiter raus auf die Weide und es stinkt nicht mehr vor dem Stall.

          Reply
      • 28. September 2020 at 23:40
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        wie habt ihr diese Ringlochmatten befestigt? gibts davon Bilder?

        Reply
        • 12. Oktober 2020 at 22:06
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          Die Ringlochmatten sind 1x2m groß und relativ schwer. Die liegen einfach nur auf dem Paddock und sind nicht weiter befestigt.

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  • Pingback: Mauke bei Pferden in Offenstallhaltung | Offenstall.org

  • 11. März 2017 at 02:07
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    Muss ich vom Bauamt die Trockenpaddockfläche genehmigen lassen? Wenn ja, muss ich exakt den Legeplan der Drainage, Raster etc. vorlegen und welche Materialien ich verwenden werde? Gibt es dahingehend Tipps für Formulierungen? Auch wenn ich eine Doppelnutzung des Paddocks als kleinen Reitplatz beabsichtigte? Wie ist es mit komplett gepflasterten Bereichen? Die muss ich wohl auch genehmigen lassen, oder? Wir kaufen eine ehemalige landwirtschaftliche Hofstelle. Die inoffizielle Zusage vom Bauamt, dass wir es als Pferdehof umnutzen dürfen, haben wir. Ich möchte einen Offenstall daraus machen und Bereiche, wo es Heu geben soll, pflastern. (Andere Befestigungsvorschläge zwecks Reinigung?) Der Hof liegt MD im Innenbereichen (Dorf), ist aber am Rand, es ist ein kleines Dorf. Muss ich Ausgleichsbepflanzungen vornehmen? Momentan ist der geplante zu befestigende Auslauf Wiese zwischen den Stallungen. Alles “bebaubar” theoretisch. Wo erfahre ich, welche Zäune dort “erwünscht” sind? Danke schon einmal im Vorraus – eine super Seite!!!!!

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    • 24. März 2017 at 14:07
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      Genehmigung ist erforderlich, insbesondere, wenn es die Größe eines Reitplatzes betrifft. Einfach beim Bauamt nachfragen, was die in dem Fall wünschen.

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